Im aktuellen Newsletter habe ich auf diese Frage Bezug genommen und ein paar schokoladige bzw. süße Alternativen zum Osterhasen vorgestellt. Du kannst den Newsletter übrigens hier abonnieren. Wir versenden ihn ca. 10 mal im Jahr, also keine Angst vor Spam! Und ja, es gibt mittlerweile fruktosearme, histaminarme und laktosefreie Alternativen.
Wie kam es überhaupt dazu, dass wir Osterhasen aus Schokolade essen? Diese Frage kam im Newsletter zu kurz, daher habe ich beschlossen dazu einen Blog zu schreiben.
Warum ist der Osterhase unser Ostersymbol?
Man liest oft, dass eine vermutete germanische Frühlingsgöttin namens Ostara die Namensgeberin des Osterfestes sei. Doch das ist in der Fachwelt umstritten. Weniger umstritten ist, dass der Hase ein fruchtbares Tier ist und im Frühling, etwa zu Ostern, die ersten Jungen gebärt. Und im Frühling, nach der kargen Zeit des Winters, stehen Fruchtbarkeitsrituale und -feste hoch im Kurs. Denn die Natur erwacht wieder, der Reigen von säen, pflegen, ernten und verzehren beginnt von Neuem. Der Hase galt in vielen vor- bzw. frühmittelalterlichen Kulturen auch als Symbol für Jesus Christus. Und dessen Auferstehungsfest feiern die Christen zu Ostern.
Ganz genau wissen wir es also nicht. Aber es gibt viele Indizien, die den Hasen als Symbol mit dem Frühling, dem Erwachen und dem christlichen Osterfest in Verbindung bringen.
Warum gibt es Schoko-Osterhasen?
Diese Frage lässt sich auch nicht final klären, aber es gibt schon deutlich bessere Indizien. Vor allem, weil diese süßen Gaben erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden sind. Dass der Osterhase Eier bringt, ist übrigens auch relativ neu.
Die Erfindung des Osterhasen
Erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts begann das städtische protestantische Bürgertum in Deutschland diese Tradition. Der Osterhase in der heutigen Form ist also eine deutsche Erfindung. Im 19. Jahrhundert setzte sich dann der Osterhase im deutschsprachigen und europäischen Raum durch. Er taucht in Kinderliedern und Kinderbüchern, auf Postkarten (die auch relativ neu waren) und in Publikationen auf. Wir dürfen aber nicht glauben, dass der Osterhase weltweit verbreitet ist. In anderen Kulturen bringen andere Tiere oder Symbolfiguren Geschenke bzw. stehen für die Wiedergeburt während dieses christlichen Festes. Blaue Hirschen oder Tauben sind nur zwei, die ich hier erwähnen will.
Die Erfindung der Schokolade
Schokolade war sehr teuer und nicht für jedermann zu haben. Ausserdem war sie relativ bitter und flüssig. Erst um 1850 erfand man in England die feste Schokolade. Doch die war nicht lange haltbar. Der Schweizer Nestlé erfand 1875 das Milchpulver, durch das die Schokolade wesentlich haltbarer wurde. Wenige Jahre später erfand Lindt, ebenfalls Schweizer, das Conchieren. Durch diesen Prozess wird Schokolade zu einem weicheren, zartschmelzenden Produkt. Also dem, was heute kennen. Ab ca. 1900 war Schokolade dann als Massenware erhältlich. Mit der Industrialisierung wurde die Schokoladeindustrie aufgebaut, die Schokolade wurde süßer und billiger. Deutsche Erfinder kam zu der Idee, leichte Osterhasen aus Schokolade herzustellen. Das revolutionäre damals war die Entwicklung der Hohlfiguren, die durch eine Schleudertechnik entstehen. Flüssige Schokolade wird in die Form geschleudert. Damit konnte man leichte und stabile Schokofiguren herstellen. Und so wissen wir, dass es erst seit ca. 1950 Schoko-Osterhasen zu kaufen gibt. Die Schoko-Osterhasen sind also eine gesamteuropäische Koproduktion, wenn man so will.
Für Menschen mit Unverträglichkeiten
Diese üblichen Schokotiere sind für uns natürlich nur eingeschränkt oder gar nicht brauchbar. Im gestrigen Newsletter habe ich euch daher ein paar aktuelle fruktosearme, laktosefreie und mittlerweile sogar histaminfreie Osterhasen vorgestellt. Auch wenn wir normalerweise keine Fans von Fertigprodukten sind, so ist es grade zu Weihnachten oder Ostern fein, wenn es Alternativen gibt. Ihr findet diese Produkte in den üblichen Online-Shops, laktosefreie bzw. vegane Varianten mittlerweile aber auch im Supermarkt um die Ecke.