Wie so viele andere Betroffenen auch, leidete ich früher an Sodbrennen und nun seit einigen Jahren an Reflux. Nachdem alle Versuche das Problem los zu werden gescheitert sind, wurde ich zu einer Gastroskopie geschickt. Eine Untersuchung, die viele Betroffene verschrieben bekommen und vor der sich viele, so wie ich auch, lange drücken. Zu groß ist die Angst davor, einen Schlauch in den Schlund gesteckt zu bekommen. Dieser Blog beschreibt meine Erfahrungen mit einer Gastroskopie und soll, das kann ich vorwegnehmen, allen die Angst davor nehmen. Die Untersuchung ist absolut harmlos, schnell vorbei und bringt wichtige Erkenntnisse.
Vorbereitung auf die Gastroskopie
Meine Untersuchung war für 9:30 morgens anberaumt. Das heißt ich durfte abends noch normal Abendessen, sollte aber nichts schweres und keinen Blattsalat zu mir nehmen. Dieser könne sich, so mein Arzt, an der Magenwand anlegen und dann die Diagnostik stören. Klare Flüssigkeiten durfte ich noch bis 2 Stunden vor der Untersuchung trinken. Mehr Vorbereitung auf eine Gastroskopie benötigt man nicht.
Das lange Warten
Also marschiere ich kurz nach 9 Uhr in die Gastrologische Ambulanz der Innsbrucker Universitätsklinik. Nüchtern und etwas hungrig. Ich fülle einen Fragebogen aus. Ich warte. Eine Stunde. Nichts passiert. Ich werde hungriger. Mein Magen knurrt. Nach knapp zwei Stunden Wartezeit komme ich endlich dran. Ich werde gefragt, ob ich denn schlafen wolle. Ich verstehe zuerst nicht ganz, doch dann dämmert es mir. „Ja!“, sage ich, „Ich möchte bitte völlig weggebeamt werden.“ Die Krankenschwester schmunzelt.
Die Untersuchung
Ich werde in ein Untersuchungszimmer geführt und lege mich dort auf die Liege. Ich bekomme eine Leitung gelegt, werde noch gefragt ob ich Allergien hätte und ein bisschen zu meiner Symptomatik befragt. Ich erkläre, dass ich schon ein Schluckröntgen hinter mir habe und einen Reflux diagnostiziert bekommen habe. Es ginge dem Arzt jetzt um eine restliche Abklärung. Klassisches Sodbrennen hätte ich schon lange nicht mehr, „über diesen Zustand bin ich nun schon drüber“ sage ich mit letztem Galgenhumor. Dann wird das Schlafmittel gespritzt. Ich merke eine leichte Benommenheit. Dann bin ich weg.
Das Aufwachzimmer
Ich erwache nach der Gastroskopie auf einem Transportstuhl des Krankenhauses und werde durch die Gänge geschoben. Eine Dame redet mit mir. Ich erinnere mich nicht, was ich gesagt habe, aber ich erinnere mich an ihre Antwort: „Das sagt jeder.“ Ok.
Ich werde in ein Eck geschoben und soll dort eine Stunde warten. Minütlich werde ich wacher und beobachte das Aufwachzimmer. Ich dachte immer, das sein ein Zimmer wo ich alleine drin aufwache. Weit gefehlt. Es ist ein Raum wo gefühlt 20 Personen aufwachen, durch Vorhänge getrennt. Man hört das Röcheln mancher Patienten, das Schnarchen, das Murmeln wirrer Gedanken. Hin und wieder sagt die Krankenschwester „Das sagt jeder.“
Nach einer Stunde bekomme ich einen Arztbrief und darf gehen. Ich fühle mich geschwächt, aber ok. Ich darf noch zwei Stunden lang nichts essen.
Nach der Gastroskopie
Ich werde von meinem Vater nach Hause gebracht. Alleine hätte ich es auch geschafft, aber ich denke es ist besser, sich abholen zu lassen. Ich lese kurz den Arztbrief meiner Gastroskopie: „Symptome: Sodbrennen“. Gut, denke ich mir, da hat der Arzt ja gut zugehört. Ich lege mich gleich hin und schlafe zwei Stunden durch. Dann wache ich auf, bin extrem hungrig. Mein Hals schmerzt etwas, so als bekäme ich eine Halsentzündung. Doch dieser Schmerz dürfte eher von der Untersuchung stammen. Er wird auch noch zwei Tage spürbar sein und dann verschwinden.
Alles in allem ist so eine Gastroskopie keine große Sache. Man muss vor allem keine Angst davor haben. Die Untersuchung ist schnell vorbei, man spürt während der Untersuchung nichts aber dafür bekommt man schnell eine Diagnose. In meinem Fall: Ein bisschen Reflux, keine Schädigung der Speiseröhre und vor allem kein Zwerchfellbruch. Dafür noch eine ordentliche Gastritis. Ob und wie ich diese los werde, berichte in künftigen Blogbeiträgen…
Gastroskopie-Video
Hier noch ein Erklärvideo in englischer Sprache, das dem ein oder anderen vielleicht hilft: